Hermann van Veen in Leipzig (3.10.2016)

Von der kleinen Zehe
bis hinauf zum letzten Haar
dehnt sich die Seele, schickt
durch den ganzen Körper ein Gefühl,
das aus dem Mund aufs Publikum
sich weitet, von dort zurück
zum nächsten Musiker springt, so dass
seine Geige klagt, was kein Mensch klagen kann
und jemand sucht nach seinem Taschentuch
schon singen Stimmen Fröhlichkeit
schlanke Beine wippen im Takt
auf schwarzen Absatzschuhen
ein unsichtbarer Luftballon
schwebt über den Köpfen
und plötzlich lachen alle ganz befreit
bis die Geige wieder klagt
und das Klavier mitsingen lässt
die Musiker sitzen, stehen, gehen,
öffnen und schließen sich wie Blüten
frieren die Bewegung ein – verweile doch, du –
aber schon jagen Zigeuner mit allen restlichen Herzen davon.

(Danke, es war ein Erlebnis!)

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